Rituelle Gestalttherapie

 

die Grundlage meiner therapeutischen Arbeit

Als ich Mitte 20 war, kam ich während des Studiums in Kontakt mit dem gestalttherapeutischen Prozess «Die Heldenreise» nach Paul Rebilliot.

Dies war der Beginn meiner Arbeit am Institut für Gestalt und Erfahrung in Wasserburg am Inn (www.heldenreise.de). Dort machte ich neben der Heldenreiseleiter Ausbildung Jahre später meine Gestalttherapie Ausbildung und begleite seit 2014 als freie Mitarbeiterin Gruppen im Rahmen der Selbsterfahrung und im Ausbildungsbereich.

Die Gestalttherapie steht in der Tradition der humanistischen Verfahren und basiert auf einem ganzheitlichen Weltbild, in dem der Mensch als Einheit von Körper, Seele und Geist, eingebunden in ein soziales und ökologisches Umfeld betrachtet wird.
Die Gestalttherapie hat sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt und unterschiedliche Ausprägungen sind entstanden. Im Wesentlichen handelt es sich aber bei „Gestalt“ nicht um eine bestimmte Methode, sondern um eine therapeutische Grundhaltung, die für mich trotz der Arbeit mit einer Vielzahl anderer therapeutischer Ansätze massgeblich ist.

Hier die Grundprinzipien:

DIE PARADOXIE DER VERÄNDERUNG 

„Als ich aufhörte, zu kämpfen und an einer Änderung zu arbeiten, als ich Wege fand, anzunehmen, wie ich bereits geworden war, entdeckte ich, dass ich mich gerade dadurch veränderte.“ (Arno Beisser in „Wozu brauche ich Flügel?“)
„Was ist, darf sein. Was sein darf, verändert sich.“ (Werner Bock)

WACHSTUM UND ORIENTIERUNG 

Die Gestalttherapie geht von einem lebenslangen Wachstumsprozess aus. Jeder Mensch hat grundsätzlich das Potential zu und das Bedürfnis nach geistig-seelischer Gesundheit, Wachstum und kreativen Lösungen. Vergangenes kann beeinflusst werden, indem es im „Hier und Jetzt“ dem Erleben zugänglich wird und dadurch bewusst wird. Erst dann können Möglichkeiten zur Neugestaltung erkannt und realisiert werden.

WAHRNEHMUNG

In der Gestalttherapie wird weniger „darüber geredet“, interpretiert oder analysiert. Durch den Dialog und die Betonung des Erlebens im Hier und Jetzt wird die Wahrnehmung des Klienten sensibilisiert und die Bewusstwerdung von Empfindungen, Gefühlen, Bedürfnissen und Phantasien gefördert. Körperliches Nachspüren und aus der Situation entwickeltes Experimentieren mit neuen Verhaltensweisen unterstützen einen Veränderungsprozess.

DIALOG UND KONTAKT 

Entscheidend für die Wirkung der Gestalttherapie ist die dialogische Haltung des Gestalttherapeuten. Er tritt dem Klienten nicht als überlegener Experte gegenüber. Er begegnet ihm vielmehr als persönlich erkennbarer, verständnisvoller Mensch, der ihn mit Interesse und Engagement auf seiner Entdeckungsreise begleitet. Der Therapeut hilft dem Klienten, den eigenen Wunsch nach Veränderung herauszuarbeiten. Gleichzeitig konfrontiert er den Klienten damit, wie er sich davon abhält, seine Schritte zu tun, indem er aus dem fühlenden Kontakt geht mit sich und/oder mit seiner Umwelt. Ein wesentliches Ziel der Gestalttherapie ist, dass der Therapeut dem Klienten hilft, wieder mehr in Kontakt mit sich selbst zu kommen, mehr Bewusstheit von sich zu erlangen, damit er wieder spüren kann, wer er ist. Mit zunehmenden Gewahr-Sein seiner Selbst, kann der Klient mehr und mehr Verantwortung für sich und seine Sicht auf die Welt übernehmen.
„Liebe ist die Bereitschaft Raum zu geben für das was sich verändern möchte“.